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Steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmengen führen zu einem Anstieg der Schimmelpilzgifte im Mais- und Getreideanbau. Präventive Massnahmen sowie professionelle Kontrollen sichern Tierwohl und Verbrauchergesundheit.

Die Qualität von Tierfutter ist entscheidend für die Gesundheit landwirtschaftlicher Nutztiere. – Und damit die Basis für gesunde und unbelastete Erzeugnisse für die Konsumenten und Konsumentinnen. Aber: Neben Rückständen von Pestiziden kommt es in Lebens- und Futtermitteln auch immer wieder zum Nachweis von Mykotoxinen – den giftigen Stoffwechselprodukten von Schimmelpilzen. Die Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) schätzt, dass weltweit bis zu 25 Prozent der Nahrungsmittel mit Mykotoxinen belastet sind. Rund 1‘000 Millionen Tonnen an Nahrungsmitteln gehen jährlich in Folge der Belastungen verloren.

Doch wie kommt es zu Mykotoxinen in Futtermitteln? Welche Auswirkungen haben sie auf die Gesundheit der Tiere? Welche Rolle spielen proaktive Kontrollen durch die Hersteller und moderne Analysemethoden?

Mykotoxine in Futter- und Nahrungsmitteln

Mykotoxine sind von Schimmelpilzen gebildete sekundäre Stoffwechselprodukte. Sie können sowohl auf dem Erntegut bereits auf dem Feld als auch während der Lagerung entstehen und somit Lebens- und Futtermittel kontaminieren. Es gibt verschiedene Wege, auf denen Mykotoxine in Lebens- oder Futtermittel gelangen können. Einer dieser Wege ist die Bildung von Mykotoxinen auf dem noch wachsenden Getreide im Feld, zum Beispiel durch das Vorhandensein von Mutterkorn. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass sich Mykotoxine in gelagerten pflanzlichen Produkten entwickeln. Zusätzlich können Mykotoxine über die Nahrungskette in Lebensmittel gelangen. Dies geschieht, wenn die Mykotoxine von Futtermitteln auf Nutztiere übertragen werden und schliesslich in tierischen Endprodukten wie Milch, Eiern oder Fleisch landen.

Sowohl Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) als auch Pflanzentoxine (Toxine, die von Pflanzen selbst produziert werden, auch bekannt als Phytotoxine) gehören zu den unerwünschten Substanzen in Lebens- und Futtermitteln. Längere Feuchtwetter-Perioden mit vielen Niederschlägen bei gleichzeitig warmen Temperaturen erhöhen die Mykotoxin-Belastung im Getreide sowie im Stroh. In den letzten Jahren hat die Problematik von Verpilzung (hauptsächlich durch Fusarien) in Bezug auf Häufigkeit und Intensität zugenommen. Gemäss der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) fördern die durch den Klimawandel bedingten steigenden Temperaturen sowie eine erhöhte CO2-Konzentration in der Luft und geänderte Niederschlagsverteilungen die Ausbreitung von Schimmelpilzen vor allem bei Mais und Getreide. Die Auswirkungen können zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden in der Tierhaltung führen.

Im Rahmen der Futter- und Lebensmittelüberwachung sind insbesondere folgende Mykotoxin-Gruppen relevant:

  • Aflatoxine
  • Ochratoxin
  • Fusarien-Toxine
  • Mutterkornalkaloide
  • Alternaria-Toxine
  • Patulin
  • Citrinin

Einen gesetzlichen Höchstwert gibt es nur für Aflatoxin. Für andere Mykotoxine bestehen Richtwerte für die Obergrenze, die auf den EU-Empfehlungen basieren.

Mykotoxine – Auswirkungen auf das Tierwohl

Mykotoxine im Tierfutter verursachen verschiedenen gesundheitliche Probleme bei den Tieren. Sie können sich auf den Stoffwechsel, das Immunsystem sowie die Leistungsfähigkeit der Tiere auswirken. Unter anderem kann es zu Verdauungsstörungen, Leberschäden, einem beeinträchtigten Immunsystem sowie zu Fortpflanzungsproblemen kommen. In besonders schlimmen Fällen – beispielsweise in der Milchviehwirtschaft – führen Mykotoxine zu seuchenhaftem Abortgeschehen sowie zu massivem Rückgang der Milchproduktion. Die Auswirkungen können sowohl akut als auch chronisch sein und variieren je nach Tierart und Mykotoxin.

Nicht nur für Tiere stellen Mykotoxine eine Gefahr dar – auch die Verbrauchergesundheit ist betroffen. Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von mykotoxisch belasteten tierischen Produkten und gesundheitlichen Problemen beim Menschen. Insbesondere Mykotoxine wie Aflatoxine, Ochratoxin A und Deoxynivalenol (DON) können beim Menschen Krebs, Lebererkrankungen und andere gesundheitliche Probleme verursachen. Daher ist die Kontrolle von Mykotoxinen nicht nur für die Tiergesundheit, sondern auch für die Lebensmittelsicherheit von grosser Bedeutung.

Diagnostik von Mykotoxinen in Futtermitteln

Neben der Belastung in Heu und Stroh, kommen hohe Mykotoxin-Konzentrationen häufig in Silagen vor. Grün oder blau verfärbte Futterklumpen sind deutliche Hinweise dafür, dass eine genaue Kontrolle erforderlich ist. Wird eine erhöhte Belastung vermutet, sollte zwingend eine Futteranalyse durchgeführt werden. Stark kontaminierte Teile sind zu entsorgen.

Die Analyse und Kontrolle von Mykotoxinen in Futtermitteln sind entscheidend, um die Gesundheit und Produktivität der Nutztiere zu gewährleisten. Der herkömmliche Mykotoxin-Nachweis kann durch verschiedene Laboranalysen erfolgen. Speziallabore wie Biolytix beispielsweise haben langjährige Erfahrungen in der Futtermittelanalyse. Standardmässig werden chromatographische Techniken durchgeführt. Besonders zuverlässig und präzise identifizieren hochspezialisierte Analyseverfahren wie die Flüssigchromatographie (HPLC) und die Massenspektrometrie (MS) eine breite Palette von Mykotoxinen in Futtermitteln. Die zuverlässigsten Ergebnisse werden mit der HPLC-Methode erzielt. Daneben bietet die ELISA-Methode ein orientierendes Screening hinsichtlich mehrerer Fusarien-Toxine.

Mykotoxinen im Futter vorbeugen

Durch regelmässige Kontrollen können mögliche Risiken frühzeitig erkannt und Gegenmassnahmen ergriffen werden. Präventive Massnahmen direkt beim Anbau sorgen zusätzlich für ein geringeres Mykotoxin-Risiko. So sollten Bestände unter anderem nicht zu dicht angepflanzt werden. Mais als Vorfrucht vor Getreide sollte vermieden werden oder aber das Maisstroh gründlich zerkleinert und eingearbeitet werden. Bei der Vorratslagerung sollten Feuchtigkeit und Temperatur regelmässig kontrolliert werden, um Schimmelpilzbildung zu vermeiden. Eine regelmässige Reinigung und Desinfektion der Lager- und Verarbeitungseinrichtungen sind weitere wichtige Schritte, um Kontaminationen zu reduzieren. Insgesamt sind eine gute Qualitätskontrolle der Rohstoffe sowie die sorgfältige Auswahl und Überwachung der Lieferanten ebenfalls unerlässlich, um das Risiko von Mykotoxinen in Futtermitteln zu reduzieren.

Da es auch bei regelmässiger Kontrolle sowie bester Rohstoffauswahl zu Mykotoxin-Belastungen kommen kann, verwenden einige Erzeuger bei besonders sensiblen Tiergruppen so genannte Mykotoxin-Binder. Diese reduzieren die Aufnahme der Schadstoffe in den tierischen Stoffwechsel, indem sie die Toxine im Verdauungstrakt binden.

Konstante Kontrollen entlang der gesamten Lieferkette

Die Kontrolle von Mykotoxinen in Tierfutter ist ein wichtiger Bestandteil der Tiergesundheit und des Tierwohls. Durch eine konsequente Diagnostik und präventive Massnahmen können Risiken minimiert und die Qualität des Tierfutters verbessert werden. Zukünftig ist zu erwarten, dass sich die Methoden zur Diagnostik weiterentwickeln und noch präziser werden. Auch innovative Lösungen zur Prävention von Mykotoxinen, wie zum Beispiel natürliche Zusatzstoffe, könnten vermehrt eingesetzt werden, um die Tiergesundheit zu schützen.

Insgesamt erfordert das Thema Mykotoxine im Tierfutter eine erhöhte Aufmerksamkeit und ein bewusstes Handeln aller Beteiligten entlang der gesamten Lieferkette. Nur durch eine Kombination aus regelmässigen Analysen, strengen Kontrollen und präventiven Massnahmen kann die Belastung von Mykotoxinen in Futtermitteln reduziert und die Gesundheit der Nutztiere sowie das Wohl der Endverbraucher langfristig gesichert werden.

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